Die Geschichte

Die Liebe zu antikem Schmuck hatte Jürg Stadelmann schon vor vielen Jahren veranlasst in einem kleinen Seitenschaufenster im Amthausgässchen Occasion-Schmuckstücke  Begeisterten anzubieten.

Seine Freundschaften zu Antikschmuckhändlern aus der ganzen Welt verhalf zum Kauf dieser Preziosen: oft wurden damals diese beim Besuch an der Basler Schmuckmesse sorgfältig ausgewählt und die Geschichten darüber in Erfahrung gebracht. Typische Schmuckstücke aus den Epochen Jugendstil und Art Deco hatten bereits in dieser Zeit viele Liebhaber und sind bis heute gefragt. Jedes antike Schmuckstück ist durch seine Geschichte ein Unikat und hat eine ganz eigene Ausstrahlung.

Durch die steigende Begeisterung für den geschichtsträchtigen Schmuck, seitens der Kunden der Bijouterie Stadelmann, wurde der Trouvaille-Teil von einem Schaufenster in einen ganzen Ladenteil umgebaut: Wo heute „das Trouvaille“ steht, stellten vor über 18 Jahren die Goldschmiede Schmuck her. Das Atelier zügelte in den ersten Stock, in Etappen wurden die Ladenräume im Erdgeschoss renoviert. Vor 6 Jahren wurde dann auch das Trouvaille modern gestaltet – passend zu unserem Laden an der Marktgasse.

Heute gehört das Trouvaille zu einem wichtigen Themenpunkt bei Stadelmann 1972. Um Einblicke in die aktuelle Auswahl zu bieten und damit ein weiterer Schritt in der Modernisierung von Secondhand-Schmuck zu gehen, wurde ein zusätzlicher Instagram-Account gestartet und eine Seite auf der Homepage mit Detailbeschreibungen aufgeschaltet.

Beschrieb Ablauf unsererseits

Auf der Seite bijouxstadelmann.ch/trouvaille wurde bereits von einiger Zeit ein detaillierter Ablauf des Aufnahmeprozesses veröffentlicht. Hier erfahren Sie, wie der Prozess aus der Sicht der Bijouterie Stadelmann abläuft.

Als erster Schritt, um den Prozess zu beginnen, braucht es natürlich Kundschaft, welche ein oder mehrere Stücke zum Verkauf im Trouvaille zur Verfügung stellen will. Beim ersten Gespräch im Geschäft, ist es wichtig einen Eindruck vom Zustand der Ware zu erhalten, denn es ist oft so, dass ein Stück schon viele Jahre getragen wurde und daher sein Zustand auch durch Auffrischung im Atelier, nicht mit gutem Gewissen weiterverkauft werden kann.

Sind die Schmuckstück in einem schönen Zustand, so wird ein Formular ausgefüllt. Dieses gilt als schriftlicher Vertrag, um beide Parteien abzusichern. Darauf ersichtlich ist der beim Einreichen aktuelle Goldkurs, die Anzahl Stücke zu begutachten und erste Eindrücke wie z.B. der Hinweis auf eine 0,750 Legierung, insofern der Stempel vorhanden und sichtbar ist. Der potenzielle Verkäufer lässt die Schmuckstücke im Haus und erhält eine Kopie des Formulars, sowie auch der Schmuckstücke als „Empfangsbestätigung“.

Nun kommen die Stücke in unseren Bewertungsprozess. Zuerst werden alle Waren gründlich gereinigt, um jede, noch so kleine, Spur von Schmutz zu entfernen. Wenn dies gemacht ist, egal ob 1 oder 20 Stücke, gelangt das Dossier (der Schmuck +  das Formular) ins Labor, neben dem Goldschmiede-Atelier, im 1. OG der Marktgasse 29. Dort wird jedes Schmuckstück im 4-Augen-Prinzip von qualifizierten Mitarbeitenden (unter anderem Gemmologinnen) mit diversen Geräten wie Mikroskop oder UV-Licht geprüft und bewertet. Mit den erlangten Daten aus dem Labor, wie Gewicht, Anzahl und Qualität der Steine oder durch eine Prüfung der Edelmetall-Legierung, wird später der Verkaufspreis definiert.

Sobald die Stücke alle einzeln untersucht wurden, kommen sie zurück in das Büro, in welchem aus dem Vorschlag der Prüfenden, ein definitiver Verkaufspreis für jedes Stück festgelegt wird. Unter Umständen wird hier auch definitiv bestimmt, ob ein Stück abgelehnt werden muss.

In einem nächsten Schritt, wird die Kundschaft kontaktiert, um den Gesamtverkaufspreis mitzuteilen, sowie auch die Summe, welche nach dem Verkauf des ganzen Dossiers ausbezahlt wird (-35% des Gesamtverkaufspreises). Zu diesem Zeitpunkt kann die Kundschaft entscheiden, ob das Dossier in den Verkauf gelangen soll oder nicht. Bei einem Entscheid gegen den Verkauf, fällt eine Grundpauschale als Gebühr an, welche bereits bei der Abgabe festgelegt wird und auf dem Abholschein ersichtlich ist. In diesem Fall wartet das Dossier dann, bis es abgeholt wird.

Zu erwähnen ist, dass der Verkaufspreis nicht mit einem Versicherungspreis gleich zu setzen ist, da Schmuck eine hohe Amortisationsrate (Anfangs vergleichbar mit Fahrzeugen) hat.

Falls sich die Kundschaft dazu entscheidet das Dossier in das Trouvaille zum Verkauf zu geben, kommt es in unser Atelier, damit die Stücke aufgefrischt werden können. Matte Stellen werden poliert, Edelsteine werden nachgefasst und Weissgold wird neu rhodiniert. Sobald jedes Stück aufgefrischt wurde und in neuem Charme glänzt, wird es im Büro in unser System mit Foto und detailliertem Beschrieb aufgenommen und bekommt die passende Produktetikette. Danach ist das Dossier bereit für den Verkauf. Schmuckstücke sind im regelmässigen Wechsel im Schaufenster ausgestellt und einzeln gewählte Stücke auf Instagram gepostet.

Sobald ein ganzes Dossier verkauft ist (dies wird täglich geprüft), wird der Auftraggeber/in kontaktiert, um eine Überweisungsart festzulegen – grundsätzlich ist eine Banküberweisung bevorzugt, bei kleineren Beträgen (unter CHF 500.00) ist auch eine Barauszahlung möglich. Die Kundschaft erhält nach 10 Tagen die Überweisung des bereits am Anfang festgelegten Betrages.

Sehr selten, jedoch hin und wieder kommt es vor, dass ein einzelnes Schmuckstück aus einem Dossier nicht verkauft wird. In diesen Fällen melden wir uns nach längerer Zeit (ca. 2 Jahren) und bitten um Abholung des Stückes. Auch in diesem Fall wird nach der Schliessung des Dossiers abgerechnet.

Labor Stadelmann 2
Labor BijouxStadelmann
Labor Stadelmann

Aktuelle Trends und Ausblick

Es sprechen verschiedene Gründe für Occasion Schmuck. Einer der Gründe sind sicher die monetären Vorteile, da ein Stück 1/3, 1/2 oder selten gar 1/4 eines Neupreises kostet. Weiter ist ein wichtiges Argument die Nachhaltigkeit, welche der Kundschaft oft einen Anstoss gibt bereits getragenen Stücken eine neue Chance zu geben – das Zukunftsinstitut.de spricht von Neo-Ökologie. In den nächsten Jahren sind wir gezwungen neue Konzepte zu entwickeln, um aus der Handelskette einen Handelskreislauf zu formen, damit wir unsere Umwelt schonen können. Second-Sale ist dafür ein idealer Rollenträger und wird vermutlich in den nächsten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dies widerspiegelt auch die Steigerung des weltweiten Marktvolumens von Secondhand Luxusartikeln von 2 Milliarden Euro vom Jahr 2019 (26 Mia.) auf das Jahr 2020 (28 Mia.).

Mit einem stetigen Wachstum von ca. 4% Followers pro Monat auf Instagram und der Tatsache, dass die Trouvaillseite Platz zwei der meistbesuchten Seiten auf www.BijouxStadelmann.ch im Jahr 2021 ist zeigt auch das Verhalten der Besuchern und Kunden auf, dass der hochwertige Occasion-Schmuck stetig an Beliebtheit gewinnt.

trouvaille Bijouxstadelmann 2
trouvaille Bijouxstadelmann innenraum 2
trouvaille Bijouxstadelmann 1

Bei Fragen zu unserem Trouvaille, geben wir Ihnen gerne weitere Informationen. Zudem finden Sie hier eine Kurzbeschreibung mit den wichtigsten Punkten über den Ablauf und Ausschnitte aus unserem Trouvaille-Instagramprofil.

Bijoux Stadelmann AG
Marktgasse 29
3011 Bern
www.bijouxstadelmann.ch
info@bijouxstadelmann.ch
Verwendete Quellen: Zukunftsinstitut.de und Brain.com